Wenn die Klöpplerin mit der Malerin...Kölner Stadt-Anzeiger vom 11.03.11

Wenn die Klöpplerin mit der Malerin...
Kölner Stadt-Anzeiger vom 11.03.11

In den Räumlichkeiten der Katholischen Familienbildungsstätte ist derzeit eine Ausstellung mit dem Titel „Vernetzung“ zu sehen. Gezeigt werden unter anderem Werke der Klöppelkunst.

Das Klöppeln hat trotz frappierender Namensverwandtschaft nichts mit dem TV-Nachrichtensprecher Peter Klöppel zu tun. Es ist nämlich erstens viel älter - der Ursprung wird ungefähr auf das 16. Jahrhundert datiert - und zweitens ein Kunsthandwerk, bei dem mit Garn, das auf einer Holzspule aufgezogen ist, Spitzen hergestellt werden, die Kissen oder Decken verzieren. Natürlich lässt sich das Klöppeln auch gut mit „echter“ Kunst kombinieren - zum Beispiel mit der Malerei. Das ist nicht visionär. Aber es ist durchaus interessant und schön anzuschauen - so wie in der Katholischen Familienbildungsstätte Manfort. 

 

Für die Ausstellung „Vernetzung“, die derzeit in den Räumen an der Manforter Straße zu sehen ist, haben sich die beiden kreativen Damen Barbara Luderich und Renata Schepmann zusammengetan. Luderich ist Klöpplerin. Schepmann ist Malerin. Sie sind befreundet. Irgendwann dachten sie sich: Wir könnten uns doch mal für ein paar Bilder zusammentun. Und weil Luderich im Gegensatz zu ihrer in Süddeutschland lebenden Kollegin Leverkusenerin ist und von 1999 bis 2002 Klöppelkurse in der Familienbildungsstätte gab, brachten sie ihr gemeinsames Projekt eben auch hierher. „Zudem passt das Thema »Vernetzung« perfekt“, sagt die Leiterin des Hauses Waltraud Vallaster-Olpen. Denn: „Nichts anderes als vernetzen tun wir ja hier.“ Also hängen sie nun da, die Klöppel-Mal-Bilder: Interessant und betrachtenswert sind sie allemal. Die Kombination aus Stoffnetzen jedweder Form und buntem Farbenspiel ist gelungen. Man sieht Gitterstrukturen, übermalt mit „warmen“ Erdtönen. Man sieht Spitzen, die wie ein Fischschwarm aussehen und im tiefblauen Hintergrund versinken. Man sieht blumenartige Motive, sich ins Grün rankende Fäden. Und man hört Luderich, die übrigens die stellvertretende Vorsitzende des deutschen Klöppelverbands ist, die Begeisterung an, wenn sie sagt: „Beide Kunstformen zusammen - das passt doch wunderbar.“ Vielleicht werden sie künftig also häufiger zusammenkommen, die Klöpplerin und die Malerin. - Die Ausstellung ist montags bis donnerstags von 9 bis 12.30 Uhr und von 16.30 bis 19.30 Uhr sowie freitags 9 bis 12.30 Uhr und 15.30 bis 17.30 Uhr geöffnet